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Sonntag, 12. Oktober 2008

Seelen im Feuer

Am morgigen Montag, den 13. Oktober 2008 wird ein Buch erscheinen, dass man als Bamberger Bürger unbedingt gelesen haben sollte und die Autorin Sabine Schweigand stellt ihr Buch in einer Lesung um 20:00 Uhr in der Bücherei Hübscher persönlich vor.

Das Buch trägt den Titel "Seelen im Feuer" und vermittelt auf ca 500 Seiten ein eindrucksvolles Sittenbild der damaligen Zustände im Bamberg der Jahre 1626 - 1632.

Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch in Bamberg viel diskutiert werden wird, denn um die einzigartige Geschichte dieser Stadt wirklich zu begreifen, muss man auch diesen finsteren Teil der Vergangenheit aufnehmen und verarbeiten.

Die Vermittlung dieser Zustände wird von der Autorin in einer extrem spannenden Erzählweise angegangen - mit Erfolg, denn es gibt mehrere Passagen, die einfach herzzerreissend geschildert werden und deshalb geht dieses Buch sehr tief unter die Haut.

Bin gespannt auf die Rezessionen.

Dienstag, 16. September 2008

Ich möchte mich bedanken






bei allen Besuchern am Tag des offenen Denkmals 2008 und damit auch bei allen Unterzeichnern unserer Initiative:

Die Bamberger Märtyrer verdienen ein Mahnmal.

Ohne die Hilfe der folgenden Personen wäre es nicht möglich gewesen, den Vortrag vom vergangenen Sonntag zu produzieren:

Franca Helen Heinsch: Historikerin
Dipl. Ing. Uwe Krüger: Standortbestimmung
Ralf Refle: 3D-Modelling + Animation
Bernardo Eberstadt: Moral Consulting
Dr. Balthasar Schramm: Rechtsberatung + Copyright
Karsten Klaue: Voice of "Johannes Junius"
Prof. Peter Wehr: Art-Consulting
art-media bamberg: Produktion + Gesamtkonzept
Jörg Wasmus: Rendering
KC Glaser: Videotechnik
JJ-Productions: Location Management BA
Carl Pico: Software Consulting
Jörg Völker: Sound tec
Oliver Jakob: 3G-logistic / Apple Development
Wilbert Hirsch: Kompostion + production Soundtrack
Peter Engerisser: historische Ableitung
Staatsarchiv Bamberg
Staatsbibliothek Bamberg
Apple Computer/Cupertino

und natürlich geht mein Dank auch an meine Familie und die vielen lieben Helfer vor Ort.
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Abgesehen davon, dass unsere Veranstaltung im Namen der DEUTSCHEN STIFTUNG DENKMALSCHUTZ ein seriöser Erfolg mit mehreren hundert Besuchern war, muss klar sein, dass dies nur ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen sein kann.

Es wird wohl noch eine Menge Wasser die Regnitz herunter fliessen, bis man vielleicht eines Tages mit Fug und Recht behaupten kann, dass den bedauernswerten Opfern der Bamberger Inquisitionsgeschichte das lange verweigerte "MINDESTMASS AN REFERENZ" geboten wird.

Dazu wäre es unumgänglich, eine angemessene Gedenkstätte für diese Märtyrer zu installieren: damit alle Bewohner und Besucher unserer Heimatstadt die Gesamtheit dieser einzigartigen Geschichte der frühen Neuzeit im Kontext begreifen können.

Diese Initiative wird ab sofort verantwortlich von der Historikerin Franca Helen Heinsch geleitet und man wird als interessierter Bürger die Möglichkeit haben eine Unterschriftenliste zu unterzeichnen, die dieses Begehren vorantreiben soll - auch On-Line wird das in Kürze möglich sein.

Education Pack

Unser Angebot an alle Bamberger Schulen lautet wie folgt:

wir werden ein umfassendes Packet schnüren; alle relevanten Informationen über die Epoche der Bamberger Hexenverfolgung in Bild, Ton, Wort und selbstredend alle historisch relevanten Daten auf einer interaktiven DVD - in absoluter Top-Notch-Qualität.

Dieses Produkt kann jede Bamberger Schule bei uns bestellen - die Kosten übernehmen wir.

Dazu wäre es unserer Meinung nach sinnvoll, einen Zusammenschluss aller in dieser Stadt beteiligten Institutionen ins Leben zu rufen, um alle existierenden Informationen zusammen zu tragen, auszuwerten und didaktisch einwandfrei als Lehrmittel zu produzieren.

Zur Kritik an der Veranstaltung

Den unbestrittenen Vorwurf, dass ich gar kein Historiker bin, kommentiere ich wie folgt:

Jeder Mensch der sich mit der Erforschung der Geschichte beschäftigt, darf sich Altertumsforscher nennen.

Das Wort WISSENSCHAFT bedeutet für mich nichts weiter als, WISSEN SCHAFFEN, und weil unser Vortrag und unsere Internetauftritte unbestritten jede Menge Wissen vermittelt haben, pfeiffe ich ganz salopp auf die Kritik der Historiker, die Ihre "Kern-Kompetenz" von mir in Frage gestellt sehen - jeder von diesen Personen hätte weitaus bessere Möglichkeiten als ich gehabt, dieses epochale Kernstück der Bamberger Geschichte aufzuarbeiten, welches deshalb auch ein einzigartiges Denkmal der Sozialgeschichte Deutschlands und Europas ist - warum hat es dann niemand getan?


Dem Vorwurf "der Vortrag war reisserisch" begegne ich wie folgt: durch die akribische Arbeit von Herrn Krüger und Herrn Refle haben wir auch die Folterkammer "die peinliche Frag" neu vermessen, komplett in 3D rekonstruiert und auch nach historischen Abbildungen zeitgenössischer Künstler eingerichtet. Diesen Teil der Arbeit haben wir bei keinem Vortrag präsentiert, sondern die Folterkammer geschlossen gelassen.

Wir haben auf unsere Kosten auch in einem Hamberger Studio einen Soundtrack produzieren lassen, der akkustisch in einem mittelalterlichen Foltergefängnis vorstellbar wäre. Diese Symphonie des Graunes haben wir nicht abgespielt, weil sie einfach zu grausam gewesen wäre.

Statt dessen lief während der Multimediashow unbekannte klassische Musik, die wir exklusiv zur Verfügung gestellt bekamen von dem Komponisten Wilbert Hirsch (CompleteAudio, Hamburg) - eingespielt von den Players & Singers des Symphonie Orchesters Prag.

Sorry für das "Überziehen"

Da ich vorher noch nie einen Vortrag gehalten habe, dachten wir, dass die gesamten Folien in ca 40 Minuten ablaufen würden. Dass es letztlich eine Stunde länger gedauert hat, konnten wir nicht ahnen, da es wegen Zeitmangels nicht einmal eine Generalprobe gegeben hat.

Da aber Niemand den Saal vorzeitig verlassen hat, war das wohl ok.


Zur Finanzierung der Kampagne

Bis zum heutigen Tag haben ein knappes Dutzend Menschen viel Zeit und damit auch Geld in dieses Unternehmen gesteckt. Niemand hat bis dato jemals Geld dafür verlangt.

Die Zukunft?

Seit letzter Woche gab bereits erste zarte offizielle Gespräche mit der STADT BAMBERG - es gibt realistische neue Ideen und es wird weitere Publikationen und Presseartikel geben, die alle nur ein Ziel haben: die bestmögliche Aufarbeitung der ganzen Wahrheit, ohne politische Einflussnahme, ohne persönliche Nicklichkeiten und ohne den geringsten Kompromiss - denn historische Wahrheiten sind für uns nicht verhandelbar.

Das ist unser Auftrag - und jeder Bamberger Bürger ist herzlich eingeladen, sein Wissen und seine sachliche Kritik einzubringen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ralph Kloos

Produzent

P.S.: Durch die Zusammenarbeit von Peter Engerisser und Uwe Krüger konnten wir auch den Verlauf des Baches "der unter der Frag durchfliesst" eindeutig lokalisieren - dazu gibt es 11 neue Vortragsfolien, die unsere Standortberechnung eindeutig belegen. Insgesamt hat die Standortberechnung damit knappe 90 Folien.

P.S.S: Ich habe Besseres zu tun, als den Boykott, bzw. die Zensur der lokalen "Presse" zu kommentieren.

Mittwoch, 20. August 2008

Wo stand das MALEFIZ HAUS in Bamberg wirklich?

Ich bin heilfroh, dass wir einen Spezialisten mit Herrn Dipl. Ing. Krüger gefunden haben, der sich wochenlang mit den gesamten Plänen und Informationen über das MALEFIZ HAUS eingeschlossen hat.

Das Ergebnis ist meiner Meinung nach absolut schlüssig und enthält vor allem für die HEDWIG-APOTHEKE in der Franz Ludwig Strasse 7 eine sehr gute Nachricht:

Das schlimmste Foltergefängnis des Mittelalters stand NICHT auf dem Grund dieser Adresse.

Definitiv.

Was natürlich die Frage aufwirft: wo hat es denn dann gestanden?

Die Antwort auf diese Frage geben wir Ihnen im Rahmen des TAG DES OFFENEN DENKMALS am 14. September 2008 - Sie sind herzlich eingeladen.

Die neue Location für den Vortrag und die Multimedia-Präsentation geben wir nächste Woche bekannt, denn unser angemieteter Keller-Saal im STEINERNEN HAUS, in der Langen Strasse 8 wurde vom Ordnungsamt Bamberg vor 3 Wochen geschlossen ... !?

Ein Schelm, wer dahinter einen Zusammenhang vermutet ...

Mittwoch, 6. August 2008

Heute vor 380 Jahren wurde Johannes Junius verbrannt

Entweder fand die Verbrennung unseres langjährigen Bamberger Bürgermeisters und Ratsherrn in Zeil am Main statt, oder in Bamberg auf dem Schönleinsplatz, der sich im Jahr 1628 noch außerhalb der Stadtmauern befand und einer der Richtplätze für Hexen in Bamberg war.

Es gibt in der gesamten Epoche der Hexenverfolgung kaum ein Schicksal, dass so komplett dokumentiert ist, denn neben den Akten der Inquisitionskommission gibt es ja bekanntermaßen den "Juniusbrief", das Portrait des MALEFIZ HAUS, die Besagungslisten und die Verhörprotokolle.

Mit einem Klick auf das computer generierte Bild von Johannes Junius kommen Sie auf eine YOUTUBE-Seite, die mehrere Videos zum Fall MALEFIZ HAUS anbietet.






Weiterhin haben wir im Internet ein Lizensfreies Buch entdeckt, das wir dem interessierten Leser gerne empfehlen und zum Download anbieten.

"GESCHICHTE DER HEXENPROZESSE" von Dr. Wilhelm Gottlieb Soldan wurde erstmals im Jahre 1843 veröffentlicht.

Damit ist dieses Buch urheberrechtsfrei, von GOOGLE sorgfältig gescannt und vollkommen legal zum Download freigegeben (ca 26 mb).

http://books.google.be/books?id=FCYSAAAAYAAJ&pg=PA260&dq=malefizhaus&hl=fr#PPA260,M1

Das gescannte Exemplar stammt aus der HARVARD COLLEGE LIBRARY und ist trotz der altdeutschen Schrift relativ einfach lesbar. Vieles war schon bekannt, trotzdem haben sich durch dieses Buch weitere Grausamkeiten der Bamberger Inquisition offenbahrt, die Sie ja dann gerne selbst nachlesen können.

Dienstag, 5. August 2008

Teil 1 ist geschafft - Hurrah -

...


denn jetzt ist es amtlich: "Das Malefiz Haus zu Bamberg wird zum Deutschen Denkmal" denn soeben ist das aktuelle Programm der DEUTSCHEN STIFTUNG DENKMALSCHUTZ zum TAG DES OFFENEN DENKMALS am 14. September 2008 im Internet veröffentlicht worden.

http://www.tag-des-offenen-denkmals.de/laender/by/kreisfrei/7233/

Das ist eine sehr, sehr gute Nachricht nach all der Arbeit und ich danke nochmals allen Helfern von ganzem Herzen, die mitgeholfen haben, dass es geklappt hat. Jetzt gilt es, den Vortrag vorzubereiten ...

Trotzdem gibt es weitere Nachrichten um dieses "archäologische Projekt", die wir gerne mitteilen möchten:

Dank Herrn Michel Behaegel aus Belgien haben wir endlich einen fachkundigen Übersetzer gefunden, der an unserer englischen Malefiz-webpage verantwortlich mitarbeiten wird. Die neue Webadresse des internationalen Blogs finden Sie unter:

http://malefiz-house.blogspot.com

Es wird eventuell noch ein paar Tage dauern, die gesamten Posts aufzuladen, aber spätetstens am 14. September soll auch die englische Version komplett fertig sein.


New Media für das IPHONE (und ein paar weitere WebGadgets):

Wir wollen noch nicht die "ganze Katze aus dem Sack lassen" aber dank neuer Technolgien macht es Sinn, dass wir verschiedene Inhalte für den Tourismus und die Schulen Bambergs auf diesen Medien anbieten werden. Mehr dazu nach dem 14. September.

Samstag, 12. Juli 2008

BAMBERGER ERFINDUNGEN - Teil 1

Das gefaltete Stüblein ( auch "Linsten-Stüblein" genannt - Deutsches Rechswörterbuch)

Diese Foltermethode ist zweifellos eine "Bamberger Erfindung" - es gibt in der gesamten historischen Literatur keinen Hinweis darauf, dass diese Foltermethode noch an anderen Orten praktiziert wurde (vergleiche: Bamberger Durstfolter, Bad im Kalkwasser, Bamberger Betstuhl). Zeil am Main gehörte zum Bistum Bamberg.

Nach unserer Recherche hatte die besagte Kammer eine Kantenlänge von 110 mal 110 Zentimeter - also etwas mehr als einen Quadratmeter. Der Boden bestand aus rautenförmigen Holzpyramiden - sonst war diese Zelle komplett leer.

Die Größe dieser Folter-Zelle ist alles andere als zufällig: wäre sie nur ca 20 cm größer (Kantenlänge), dann wäre es den Delinquenten unter Umständen möglich gewesen, sich diagonal - z.B. auf den Rücken zu legen und die Muskulatur dadurch einigermassen zu entspannen, in dem das Körpergewicht auf möglichst viel Fläche verteilt wird.

Bei einer durchschnittlichen Körpergröße der damaligen Menschen von ca 160 cm ist das flache Liegen in dieser Zelle also nicht möglich.

Wäre die Kammer dagegen ca 20 - 30 cm kleiner (Kantenlänge), dann wäre es unter Umständen möglich, sich zwischen den Mauern "zu verkeilen" - also einen Teil des eigenen Körpergewichts gegen die Wand zu verlagern (vergleiche: Schlot-Klettern)

Wie den Akten zu Entnehmen ist, sind manche Folteropfer schon nach einer Stunde in diesem Raum "zerbrochen" und haben ALLES ZUGEGEBEN, was man von ihnen verlangt hat.

Das gefaltelt stüblein (so linsten stüblein genent.) zimblichen effect thuet, und gestern ein starkhen gar ungehorsamen malefactorn, in einer stundt ferttig gemacht.
Datierung: 1628 Region/Autor/Textsorte: Bayern Fundstelle: v.Lamberg,HexProz. Beil. 18

Andere, vorherrschend weibliche Folteropfer, waren nach Aktenlage, aber mehr als 7 Stunden (!) in dieser Zelle eingesperrt.

Ausschlaggebend für die unvorstellbare Qual ist wahrscheinlich in erster Linie der so genannte Body-Mass-Index: ein schwerer Mann wird mehr Eigengewicht auf die Pyramidenspitzen des Fussbodens ausüben, als zum Beispiel eine vielleicht schon ausgemergelte weibliche Gefangene.

Eine moderne Gummizelle in psychatrischen Anstalten dient bekanntlich dazu, gefährdete Patienten "kalt zu stellen" - zu verhindern, dass diese Menschen sich selbst verletzen. Das "gefaltet Stüblein" ist so ziemlich genau das Gegenteil davon: gesunde Menschen wurden in diese Zelle gesteckt "damit sie darin wahnsinnig werden" und sich bis zu einem gewissen Grad selbst verletzen - und dann natürlich auch selbst belasten.

Zudem wurden die Opfer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nackt in diese Zelle gesperrt. Sonst hätten sie wohl sofort ihre Kleidung ausgezogen (Drudenkittel) und als zusammengerolltes Sitzkissen zur dämpfenden Unterlage benutzt. Wie es in dieser Zelle nach den ersten Einsätzen aussah, will man sich gar nicht vorstellen... (Blut, Fäkalien).

Es gab demnach in dieser Folterkammer nur zwei "Aggregatzustände":

entweder schrie und wand sich das Opfer vor unerträglichen Schmerzen

oder es wurde irgendwann ohnmächtig.

Das es in dieser Zelle natürlich vollkommen unmöglich war, zu Schlafen, könnte man im weitesten Sinne auch behaupten, dass es sich bei dieser Folter um eine Form von Schlafentzug handelt. Da die Opfer aber nur zwischen 60 Minuten und 7.5 Stunden in dieser Zelle eingesperrt waren (und nicht über mehrere Tage), ist diese Theorie unsinnig.

Aus den Original-Akten ist zu entnehmen, dass z.B. einige der darin gefangenen Frauen blutende Verletzungen an den Unterschenkeln und Beinen erlitten hatten, was vielleicht den Rückschluss erlaubt, dass die gemarterten Opfer nach einer gewissen Zeit zusammengebrochen sein müssen und entweder hockend oder auf Knien verharrten und so auf ihre Entlassung aus dieser HORROR-Zelle warteten.

Je mehr man sich auf diesem Boden bewegt hat, umso schmerzhafter muss diese Folter gewesen sein, aber sie erfüllte anscheinend ihren Zweck.

Denn im Gegensatz z.B. zum Bad in gekalktem Wasser, dass kaum eine Delinquentin länger als einige Tage überlebte, war diese Folter zumindest nicht tödlich - wenn man davon absieht, dass die geständigen Hexen und Zauberer ziemlich zeitnah nach ihrer Einzelhaft im "gefaltet Stüblein" sowieso auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.

Weitere Informationen über das "gefaltet Stüblein" gibt es am 14.September 2008 - am TAG DES OFFENEN DENKMALS.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Dienstag, 6. Mai 2008

Ein Rätsel für alle Bamberger WELTERBE-Fans

Hier ist eine wirklich spannende Aufgabe - ein Rätsel, dass sich erst vor ein paar Tagen gestellt hat.

Unter folgender Adresse kann sich Jedermann den digitalisierten Original-Kupferstich des Malefiz Hauses bei der bayerischen Staatsbibliothek herunterladen und auch ausdrucken.


http://mdzx.bib-bvb.de/amira/images/original/09_x_09_110.JPG


Wir behaupten: es gibt einen wirklich signifikanten Fehler in diesem Kupferstich.

Dieser Fehler besteht nicht darin, dass irgendwo eine Kleinigkeit fehlt oder falsch dargestellt wurde, sondern es ist wirklich ein grober nachvollziehbarer Fehler, den man trotzdem erst einmal finden muss.

Ich gebe zu: es ist bis vor ein paar Tagen weder mir, noch meinen Helfern aufgefallen, dass wir alle auf "Etwas" herein gefallen sind, dass nur durch 3 Möglichkeiten enstanden sein kann:

a) aus purem Zufall (eher unwahrscheinlich)

b) Unvermögen des Künstlers bei der technischen Ausführung (dann seht Euch einmal ein paar andere Arbeiten von Meister Matthäus Merian d.Ä. an)

c) aus politischem Kalkül - was natürlich direkt mit dem Auftraggeber dieses Kupferstichs zu tun hätte. (siehe vorangegangene Posts in diesem Blog).

So - mehr soll nicht verraten werden, denn jetzt ist es doch wirklich spannend, ob irgend ein geschichtsbewußter Logiker aus Bamberg erkennen wird, um welchen groben Fehler es sich handelt.

Falls dieses Rätsel bis zum 14.September 2008 ungelöst sein sollte, dann wird die Auflösung natürlich im Rahmen des Vortrags zum TAG DES OFFENEN DENKMALS vorgenommen werden.

Wenn ein Leser dieses Blogs allerdings schon vorher die korrekte Antwort einsenden sollte, dann wird die richtige Lösung selbstverständlich umgehend veröffentlicht.


Ob der dar gestellte Umstand für unser Geschichtsverständniss bezüglich der BAMBERGER HEXENVERFOLGUNG relevant ist? Wenn es um wirkliche Informationskompetenz geht - JA!

Vor allem wenn es sich um Fall "C" handelt, was bedeuten würde, dass sich die damaligen Empfänger dieses Kupferstich genauso "täuschen" lassen mussten, wie z.B. Wir und alle anderen Betrachter dieses Kupferstichs.

Und nichts anderes hat der Auftraggeber dieser Arbeit, Johann Georg II Fuchs von Dornheim beabsichtigt.

  • ICH WETTE, DASS NIEMAND DIESES RÄTSEL LÖSEN KANN ...


AUFLÖSUNG: (gepostet 23.09.2008)


Die folgende Grafik kann die Auflösung des Rätsels wohl am Besten erklären: Unter einer Darstellungsperspektive versteht man die "Sichtweise einer Darstellung". So wurden (und werden auch heute noch) unschöne Dinge gerne "kleiner dargestellt", während man besonders positive Merkmale gerne "vergrösserte".

Bei der digitalen Rekonstriktion des Malefiz Haus haben wir gemerkt, dass der milimetergenau rekonstruierte Grundrissplan mit keinem Trick auf die Größe der vogelperspektivischen
Darstellung des Hauses hat anwenden lassen. Nur durch das "Stauchen des Objekts" konnten wir das hinbekommen, aber das ist eben ein technischer "Trick" aus der 3D-Welt, der sich mit Sicherheit nicht auf die Realität des Jahres 1628 anwenden lässt.

Fazit: das Malefiz-Haus war so groß, wie es in der unteren Darstellung der Grafik zu sehen ist.

Weiterhin ist es nicht möglich, die "Anzeigung der Kapellen" aus der Perspektive des "realen Malefiz Haus" von irgend einem möglichen Darstellungswinkel zu sehen (es verschwindet mit den realen Baumaßen komplett hinter dem Dachfirst).

Es gibt auch weiterhin die Künstler-Diskussion: während Frau Dr. Gehm Matthäus Merian als Urheber des Kupferstichs angibt, haben mehrere Wissenschaftler den Stecher Peter Isselburg
im Sinn. Da es letztendlich noch keine endgültige Expertise über diese Streitfrage gibt, werden wir ab sofort beide Künstler zur Auswahl angeben - nur diese beiden Kupferstecher haben in der damaligen Epoche derartige Qualität abliefern können.







Dienstag, 29. April 2008

Eine Korrektur und eine Frage



In unserem ersten Konzept wurde in der Grafik der Startseite folgender Fehler begangen: anstelle von Fürstbischof Neidhard von Thüngen haben wir aus Versehen seinen Nachfolger Johann Philipp von Gebsattel abgebildet: das war falsch.


Im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger regierte Bischof Gebsattel auf eine sehr tolerante Weise: "Es wiille der bischove (Gebsattel) durchaus nicht, daß man hinfürthers iemanden zur religion zwingen, sondern ainen ieden solleglauben lassen, was er wiille."

Was sich wie folgt übersetzen lässt: Bischof Gebsattel lehnte es ab, irgend jemanden zur Religion zu zwingen - ein jeder solle glauben, was er will.


Es war also trotz der damit verbundenen Gefahren auch für einen fränkischen Fürstbischof möglich, sich nicht am allgemein üblichen HEXENBRENNEN zu beteiligen, was im Umkehrschluss die These unterstützt, dass die Fürstbischöfe von Thüngen, von Aschhausen und von Dornheim ein persönliches Interesse (Geld, Macht) an der Hexenverfolgung hatten.


Und jetzt zur Frage:

Das folgende Bild zeigt einen Stadtplan (Ausschnitt) von der LANGEN GASSE (heute Lange Strasse) und eine Verteilung der Hexenopfer und wo in der Langen Strasse sie damals nach Aktenlage wohnhaft waren.



Das rot umrandete Grundstück hatte damals die Hausnummern 46 und 48 und war der Garten der Kanzlerfamilie Dr. Haan - heutezutage steht da Filiale einer Kreditgesellschaft.

Was ich mich frage: nachdem die komplette Familie des Dr. Haan (inklusive Schwiegersohn) im Jahr 1628 gefoltert und hingerichtet wurden, ging das Grundstück des Kanzlers wohl in den Besitz seines erbitterten Gegners Fuchs von Dornheim über, der es, soweit ich weiss, weiter verschacherte, bis es eben heutzutage in den Besitz der besagten Kreditanstalt überging.

Das heutige Besitzverhältniss basiert also auf einem belegten Diebstahl der katholischen Kirche an den damaligen Besitzern? Es gab ja keine Erben.

Ist das juristisch korrekt?

Mittwoch, 16. April 2008

Mittwoch, 9. April 2008

Sooo schlecht war diese Idee gar nicht

meinten ein paar Leser dieser Publikation, aber um es klar und deutlich zu sagen:

der letzte Post (vom 1.April) war ein lupenreiner Aprilscherz -

es werden also (erstmal?) keine Gebäude abgerissen und auch kein permanentes Museum in Form des MALEFIZ HAUSES in Bamberg gebaut ... schade eigentlich.







Trotzdem gibt es weitere Informationen über das Foltergefängnis in der Franz-Ludwig Strasse 7 , die sich aus dem Studium der verschiedenen Quellen ergeben haben:

Abgesehen davon, dass im MALEFIZ HAUS verschiedene Bürger an den Folgen der brutalen Folter gestorben sind, gab es auch dokumentierte Hinrichtungen - siehe den Fall der Dorothea Flock - ein besonders grausames Schicksal, das sehr umfangreich dokumentiert ist.

Die 22 jährige Dorothea war schwanger, wurde deshalb zur "Hafterleichterung" in das Verlies in der Alten Hofhaltung verbracht und kam nach der Entbindung wiederum ins MALEFIZ HAUS, wo sie in aller Eile geköpft wurde, bevor dem Fürstbischof Fuchs von Dornheim der päpstliche Schutzbrief übergeben wurde.

Wie groß aber die Angst der Büttel und Bediensteten des Fürstbischofs war lässt sich sehr gut am Schicksal eines anderen Bamberger Bürgermeisters erkennen.

Wie aus den Akten zu erkennen, wurde BM Georg Neudecker ziemlich zeitgleich mit verschiedenen Ratsherren, der Kanzlerfamilie und den anderen Bürgermeistern gefangen genommen. Das war bereits im Jahr 1628. Danach blieb Georg Neudecker verschwunden, doch aus verschiedenen Verpflegungslisten wird offensichtlich, dass Bürgermeister Neudecker bis in das Jahr 1630 noch gelebt zu haben scheint, bevor er dann wahrscheinlich an Entkräftung und seinem schlechten Gesundheitszustand im Kerker verstorben ist.

Warum man Georg Neudecker eine Sonderstellung einräumte - denn er wurde zwar gefoltert, aber dann doch nicht verurteilt, bzw. verbrannt - wird dann verständlich, wenn man weiss, dass Georg Neudecker die unglaubliche Summe von mehr als 100.000 Goldstücken besessen haben soll und angeblich der reichste Bürger der Stadt war. So konnten die Inquisitoren anscheinend noch mehr Geld aus Georg Neudecker herauspressen, doch wichtiger ist wohl die Erkenntnis, dass die Mauer des Schweigens, die das MALEFIZ HAUS vom Rest der Stadt abtrennte, ziemlich undurchdringlich gewesen sein muß - damit war das MALEFIZ HAUS auch per se ein hermetisch abgeriegeltes Isolationsgefängnis.

Ein weitere erschreckende Paralelle zur Neuzeit ergibt sich aus der mehrmaligen Erwähnung des sogenannten Hexenofens (siehe auch: http://histor.ws/hexenforschung/arc/arc05a.htm), den es z.B. im unterfränkischen Gerolzhofen und im schlesischen Ort Neisse gegeben haben soll: diese Öfen wurden deshalb erbaut, weil jede Hexenverbrennung eine große Menge Holz erfolderlich machte, denn der Leib des Verurteilten musste beim Hexenbrand vollständig verbrennen, damit der Teufel aus den übrig gebliebenen Knochen nicht eine neue Hexe erschaffen konnte.

In einem geschlossenen Ofen wurde naturgemäß sehr viel weniger Holz zur Einäscherung einer Hexe benötigt. Da es darüber hinaus keinerlei Begräbnisstätte für die Opfer geben durfte, ist jede errechnete Opferzahl eigentlich rein hypothetisch.

Im Bamberg gibt es zwar eine große Menge an Original-Prozessakten, doch auch hier wurde wegen der drohenden Konsequenzen durch den Reichshofrat in Wien mit allen Tricks gearbeitet.

So genannte "Tintenflußanalysen" vieler Akten haben folgenden Betrug aufgedeckt:
wenn es einen über mehrere Tage dauernden Prozess gab, dann muß die verwendete Tinte zwangsläufig verschiedene Charackteristika aufweisen. Nicht so, wenn die gesamt Akte aber an einem Tag - sozusagen "nachgeschrieben" bzw. geschönt wurde.

In welche Richtung diese illegale "Rechtskosmetik" ging war klar, denn in den Abschriften wurden Aussagen verändert, Summen manipuliert, etc. etc. - um die Bamberger Folterpolitik
als rechtlich einwandfrei darzustellen.

Der Reichshofrat hatte dabei eindeutig um die Übersendung der Original-Akten gebeten, bzw gefordert.


Das sind also eine Menge neuer Erkenntnisse über das MALEFIZ HAUS und ich bin so frei anzukündigen, dass da noch so Einiges ans Licht kommen wird.

Es gibt glücklicherweise neue Kontakte und weitere Informationsquellen - ich danke deshalb allen Leuten, die dieses Projekt unterstützen.

Dienstag, 1. April 2008

Bamberg bekennt sich zu seiner Vergangenheit - im Jahr 2016

Der Durchbruch in der Aufarbeitung der Bamberger Hexenverfolgung ist geschafft - hier nun die ersten - fast noch geheimen - Details, was die Stadt Bamberg in den Jahren bis 2016 auf die Beine stellen wird, um eine der größten Mordserien des Mittelalters standesgemäß und wissenschaftlich aufzuarbeiten.

Fest steht: es wurde von Seiten des Kulturamts anerkannt, dass es bei Vergangenheitsbewältigung Bambergs gravierende Lücken gibt, die nur mit wissenschaftlicher Akribie in ca 7 Jahren abgearbeitet werden können, um dann eben im Jahr 2016 eine Ausstellung über die Bamberger Inquisitionsgeschichte auszurichten - diese Aussage gibt es schriftlich.

Jetzt wird sich mancher Bamberger Bürger fragen, aus welchem Grunde für diesen Plan ganze 8 (acht) Jahre benötigt werden, doch dieser BLOG bringt den ganzen Plan ans Licht der Öffentlichkeit.

Die geplanten Maßnahmen mögen auf den ersten Blick vielleicht etwas radikal erscheinen, doch das "heikle Thema" und über 1000 unschuldigen Folteropfer fordern ihren Tribut. Man kann diese vergessenen Morde nicht mit ein paar Akten an einer weissen Wand ehren - man muß die Atmosphäre der damaligen Zeit und die damit verbundenen Zustände "erlebbar machen", weshalb man sich seitens der Stadt erfreulicherweise dafür entschieden hat, dieses Thema mit allen zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Forschungsmaßnahmen zu erforschen um dann eine einmalige Installation zu errichten.

Der Plan

Schritt 1: es werden Verhandlungen geführt mit den Besitzern der Anwesen Franz Ludwig Strasse 7 und den beiden umliegenden Häusern.
Die Besitzer müssen ihre Häuser an die Stadt verkaufen, da diese Gebäude im Rahmen archäologischer Ausgrabungen schon im Jahr 2009 abgerissen werden.

Es gibt verschiedene wissenschaftliche Methoden, die bei der Erforschung des Terrains zum Einsatz kommen: Magnetresonanzverfahren, Boden- bzw. Erdverdichtungsanalsen, Genanalysen von Bodenablagerungen etc. die nach ihrer Auswertung eine millimetergenaue Lokalisierung aller Gebäudeteile des Malefizhauses erlauben.

Schritt 2: da die Sandsteine des Malefizhauses nach dessen Abriss im Jahr 1635 im nahe liegenden Jesuitenkloster verbaut worden sind, hat sich die Stadt Bamberg schweren Herzens dazu durchgerungen, auch dieses Kloster, Stein für Stein abzutragen, um die entsprechenden Sandsteine nach Spuren der Opfer und Einritzungen zu untersuchen. Nach Auswertung aller forensischen Untersuchungen kann das Kloster im jetzigen Originalzustand wieder aufgebaut werden. Einzelne aussagekräftige Steinfunde werden durch anzufertigende Replikas ersetzt.
Dieser Projektteil ist konzipiert für die Jahre 2012 bis 2014.

Diese Maßnahmen werden sicherlich für einige Behinderungen im Strassenverkehr nach sich ziehen, doch jeder Bamberger Bürger, der wirklich an der wahren Geschichte unserer Heimatstadt interessiert ist, wird die entstehenden Unannehmlichkeiten mit Sicherheit ohne Murren ertragen - es geht schließlich um unser gemeinsames Welterbe und damit um unsere Geschichte.

Schritt 3: Der Brief von Johannes Junius wird beim UNESCO - Memory of the World-Register zur Aufnahme in die Liste vorgeschlagen.

Schritt 4: Auch das Malefiz-Haus wird im Programm „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ bei der UNESCO als weltweit einmaliges Folter-und Isolationsgefängnis eingereicht - nur noch einmal zu Erinnerung: es gab nirgendwo auf der Welt ein vergleichbares Gebäude.

Schritt 5: Um den Opfern nach mehr als 300 Jahren endlich ein standesgemäßes Mahnmal zu widmen, standen in den letzten Wochen verschiedene Modelle zur Auswahl: Die Vorschläge der Stadt Bamberg waren zuerst mehr als frugal: es wurden die "VILLA DESSAUER" und der "Keller des historischen Museums" als Standort für die Ausstellung ins Spiel gebracht, was angesichts der heiklen Thematik einfach nicht in Frage kommt.

Unser Vorschlag eine begehbare Installation in Form einer Zeltkonstruktion auf dem Maxplatz zu errichten, war zumindest in der richtigen Größenordnung - trotzdem in Wirklichkeit eine aus der Not geborene Lösung, da diese Installation ja lediglich auf 2 Monate ausgelegt war.

Fazit: Um den Opfern eine wahrhaft ehrwürdige und langfristige Referenz zu erweisen hat die Stadt Bamberg ein wirklich sensationelles Konzept entwickelt, dass bei genauer Betrachtung die einzige würdige Realisation wiedergibt.

Die angesprochenen Gebäude in der Franz-Ludwig-Strasse werden deshalb nach Beendigung der Ausgrabungen nicht wieder aufgebaut.

An ihrer Stelle wird in den Jahren 2014-2016 ein maßstabsgetreuer Nachbau des MALEFIZ HAUSES entstehen, der dem Original in allen Details nachempfunden ist - inklusive Folterhaus und Teilen der alten Stadtmauer.

Beschreibungen und dem Kupferstich von Matthäus Merian zu Folge, war das MALEFIZ HAUS ein prunkvolles Gebäude. Somit wird der Nachbau eine deutliche Aufwertung der ungeliebten Promenade sein - und ein einmaliger Tourismus-Magnet, der die entstehenden Kosten langfristig mehr als einspielen wird - als eigenständiges Museum über die katholische Inquisitionsfolter und die Hexenverfolgung.

Das läßt den Verlust der jetzigen Häuser an dieser Stelle geradezu marginal erscheinen. Dieses Projekt wird die Stadt Bamberg auch medientechnisch weit nach Vorne bringen, denn nur durch diese umsichtige langfristige Planung kann das hehre Ziel einer adequaten Vergangenheitsbewältigung auch wirklich nachvollziehbar umgesetzt werden.

Alles andere wäre eine nicht zu verantwortende Flickschusterei - ein Frevel an der Geschichte - eine Geringschätzung der Wahrheit und somit inakzeptabel.

Die Bevölkerung hat schließlich lange genug auf eine verantwortungsvolle Aufarbeitung dieser mörderischen Geschichte warten müssen.

Um das MALEFIZ-HAUS jetzt schon an seinem zukünftigen Originalschauplatz zu begutachten, wurde ein virtueller Nachbau dieses Gebäudes bei GOOGLE EARTH eingestellt - bitte klicken Sie auf den nachfolgenden LINK um das KMZ-File direkt bei der GOOGLE EARTH-Community herunter zu laden.

http://bbs.keyhole.com/ubb/showflat.php/Cat/0/Number/993470/an/0/page/0/gonew/1#UNREAD







Dann einfach Doppelklicken auf das KMZ-File auf dem Schreibtisch Ihres Computers und schon fliegen Sie direkt in die Franz-Ludwig-Strasse 7 in Bamberg, und blicken somit nicht nur in die Vergangenheit der Jahre 1627 bis 1635, sondern gleichzeitig auch in die Zukunft einer historischen Universitätsstadt, die sich langsam aber sicher von den Fesseln einer verleugneten Vergangenheit befreit.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wenn Sie den Button (ATOM-FEED) ganz unten auf dieser Seite aktivieren, dann bekommen Sie alle Nachrichten über dieses sensationelle Ausstellungsprojekt in Bamberg, sofort nach deren Veröffentlichung.

Ich bedanke mich schon jetzt für Ihren Kommentar.

Herzlichst

Ihr

R.J. Kloos

Donnerstag, 20. März 2008

Was ein Anruf nicht alles bewirken kann...

Wenn man sich schon das 10-te Jahr mit der Erforschung der Inquisitionsgeschichte (zugegebenermaßen "hobbymäßig") beschäftigt, dann meint man durchaus, "die wesentlichen Fakten einigermaßen zu kennen", doch nach der Lektüre dieses angesprochenen Buches von Dr. Britta Gehm, wurde ich eines Besseren belehrt.

Fakt ist, dass mich dieses Buch geradezu gefesselt hat - die wissenschaftliche Arbeit der Autorin mit hunderten von Quellenangaben ist schwer zu verdauen, was nicht nur an den zahllosen Namen und den lateinischen Aktenzitaten liegt, sondern vor Allem an der Tatsache, dass mir persönlich regelrecht schlecht wurde.

Aus den Akten wird ersichtlich, dass 2 kaiserliche Mandate des Reichshofgerichtsrates vom Fürstbischof Dornheim ignoriert wurden - selbst ein päpstlicher Schutzbrief blieb im Fall Dorothea Flock (22 Jahre) ohne Wirkung, und so ist es eigentlich kein Wunder, dass es wegen keiner Stadt im gesamten HEILIGEN RÖMISCHEN REICH mehr Beschwerdeprozesse wegen begangener Foltergrausamkeiten und Korruption vor dem kaiserlichen Reichshofrat in Wien gab, als wegen Bamberg ( 15 Prozesse ) - auf Platz 2 liegt dann abgeschlagen mit 8 Beschwerden die Stadt Vaduz (Liechtenstein).

Diese und viele weitere Tatsachen werden ausführlich in dem angesprochenen wissenschaftlichen Sachbuch "Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung" behandelt, was mich zu dem Vergleich veranlasst, dieses Buch als die
Bibel der Bamberger Inquisitionsgeschichte zu bezeichnen:

Wer auch immer in Bamberg, den Begriff WELTERBE guten Gewissens in den Mund nimmt, der sollte vorher wirklich dieses Buch lesen - alles andere ist - meiner unwesentlichen Meinung nach - reine Bigotterie.

Doch wo kann man dieses Buch eigentlich erwerben?

Antwort: Nirgendwo, denn die 2 Auflagen von je 500 Einheiten sind seit langem vergriffen, weshalb ich weder bei AMAZON, BUCH.DE, beim Georg Olms-Verlag noch in 4 Bamberger Buchläden fündig wurde.

Deshalb war es umso erbaulicher, heute ein Gespräch mit Frau Dr. Doris Wendt vom Olms-Verlag zu führen.

Fazit: es wird schon in wenigen Tagen eine dritte Auflage dieses Werkes von Dr. Britta Gehm geben - und das ist doch wirklich eine sehr positive Entwicklung, denn auch Frau Dr. Wendt findet die Anmeldung zum DEUTSCHEN DENKMAL ein "UNTERSTÜTZENSWERTES PROJEKT". Vielen Dank.

Jetzt müssten es nur noch all jene Menschen lesen, die mit dem Begriff WELTERBE Geschäfte machen, Eindruck schinden, Informationen manipulieren und somit tagtäglich jeden Schüler, Studenten, Touristen und Einheimischen über die "WAHRE GESCHICHTE DER STADT BAMBERG"

Sonntag, 16. März 2008

… ein Mindestmaß an Reverenz

Aus dem Vorwort von Dr. Britta Gehm:


"Die Fülle des Materials und die große Anzahl der namentlich überlieferten Opfer machte es unmöglich, jedes Schicksal so zu würdigen, wie es die betroffenen Menschen verdient hätten. Um den Umfang der Arbeit nicht zu sprengen und den Opfern trotzdem ein Mindestmaß an Reverenz zu erweisen, wurde im Anhang eine chronologische Liste aller namentlich zu ermittelnden Opfer im Hochstift Bamberg angefügt (insgesamt 884 Personen).

Diese Liste enthält in aller Kürze die wichtigsten Prozeßdaten, - verläufe und Angaben zur Person des jeweiligen Opfers. Weiter gibt sie die archivalischen Fundstellen an. Sie diente als Grundlage der statistischen Auswertungen und trägt hoffentlich zur besseren Erschließung der Archivbestände in Bamberg bei, um potentiellen zukünftigen Bearbeitern den Zugang zu den Prozeßakten zu erleichtern. "

Aus den über 800 Inquisitionsopfern haben wir eine erste Auswahl getroffen, die wir für "representativ" halten. In der angesprochenen Datenbank kann man natürlich ALLE Akten nachlesen, doch es geht jetzt darum, Fälle herauszusuchen, die stellvertretend für gewisse Vorgehensweisen der BAMBERGER INQUISITOREN sind.

Deshalb wurden 26 (nach der Anzahl der Zellen im Hexenhaus) Schicksale ausgewählt, die wir hier namentlich vorstellen:

1. Haan, Dr. Georg

2. Junius, Johannes

3. Neudecker, Georg

4. Cötzner, Michael

5. Eder, Georg

6. Morhaubt, Hans

7. Zerrer, Georg

8. BitteI, Georg Daniel

9. Flock, Dorothea

10. Peßlerin, Ottilia

11. Beehrin, Anna

12. Haan, Ursula

13. Haan, Maria Ursula

14. Schadin, Anna

15. Schlauchin, Barbara

16. Neüdeckerin, Magdalena

17. Babel, Anna

18. Marrin, Maria Rosina

19. Schüblin, Anna

20. Breunin, Margreth

21. Ripel, Margretha

22. Höpflerin, Gertraut

23. Düßlin, Anna

24. Rehm, Adam

25. Richter, Albert

26. Schwartzin, Barbara

Die Nennung der ersten Opfer ist klar - zumindest, wenn man schon ein wenig Einblick in die Materie hat. Hinter jedem weiteren Namen steht ein Schicksal, dass sich von den Anderen durch gewisse Prozess-, Gefangenschafts- bzw. Foltermethoden unterscheidet.

Sicherlich kann man auch andere Schicksale in Betracht ziehen, doch wir haben jetzt eben diese Auswahl getroffen (die sich auf verschiedenen Posten auch noch durchaus ändern kann).

Diese 26 Fälle wollen wir mit allen Daten als interaktive Kompostion in das digitale MALEFIZ- HAUS implementieren, damit man nach dem Studieren dieser Schicksale den bestmöglichen Überblick über die Bamberger Gesamtsituation gewinnen kann.

Grundvorraussetzung dafür wäre logischerweise, dass man uns die angeforderten Datensätze rechtzeitig zugänglich macht ...

Samstag, 15. März 2008

Datenbank eingerichtet

Was kann eine Datenbank der Opfer für das weitere Verständnis für uns tun?

Zuallererst macht so eine Datenbank ja nur dann Sinn, wenn man hinterher auch etwas damit anfangen will - doch die Arbeit könnte sich lohnen, denn sobald so eine Datenbank von mehreren Seiten gefüttert und gewartet wird, kann sich diese Sammlung gut für eigene Forschungen oder Mitarbeit anbieten.

Unter

http://www.murphys-outlaw.com/opferliste.pdf

kann man sich also erstmal eine einfache PDF-Opferliste herunterladen, die zumindest die Namen aller bakannten Opfer enthält. Das ist also die einfachste Form einer Datenbank.

Die Zwischenstufen lassen wir erst einmal weg und widmen uns gleich der endgültigen Ausbaustufe dieser Software - und was die dann auch mindestens können muss:


Als Beispiel: wenn wir die durchschnittliche Haftdauer der Opfer aus den Akten auslesen - dann die Anzahl der Zellen mit der Anzahl der Monate (die das Malefiz Haus existierte) multipliziert - und dem anderen Koeffizienten dividiert, dann kommt man so auf einen Wert, der die Anzahl der wirklichen Gefangenen angibt. (ähnlich Hotelsoftware)

Der richtige Clou einer solchen historischen Datenbank wäre aber ein ganz Anderer:

Man nehme die Original-Akten aus den Archiven (die es erfeulicherweise schon gescanned auf CD/DVD gibt) und verknüpfe diese Tausende von Originalakten (mit Transkription, so vorhanden) mit diesen Namen. Dann hat man mit verhältnismäßig überschaubarem Aufwand eine Art Mini-Wikipedia (man möge mir auch diesen Vergleich verzeihen) geschaffen, die nur noch auf einem anständigen Server (wie wäre es mit der UNI/Bamberg oder der Server der STADT BAMBERG) öffentlich gepostet werden muß.

Wäre das nicht spannend?

Sonntag, 9. März 2008

Welterbe-Dokumente als Packpapier



Die 3 wichtigsten wissenschaftlichen Quellen zur Erforschung der Bamberger Inquisitionsgeschichte sind:

1. der JUNIUS-Brief (im Original im Staatsarchiv Bamberg)

2. der Kupferstich von Mathäus Merian (der im Auftrag des Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim angefertigt wurde)

3. ein zwar nicht vollständige Sammlung der Akten des Landgerichts Bamberg, die wir nur einem "Zufall" zu verdanken haben, den Frau Dr. Britta Gehm in Ihrem Buch:
Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung
beschreibt.

Das Zitat aus dem Forschungsvorwort dieses Buches:

"Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, daß mehrere tausend Folioseiten Prozeßakten, Testamente, Speisezettel und Briefwechsel erhalten blieben.

Diese Papiere wurden zwischen 1830 und 1840 vom Landgericht Bamberg anläßlich einer Entrümpelungsaktion auf dem Schrannenplatz versteigert. Dort erwarb sie ein Seifensieder und Spezereiwarenhändler namens Bayer, der sein Geschäft in der Dominikanergasse 7 hatte.

Er legte sie auf seinen Tresen, um sie als Einwickelpapier für seine Waren zu verwenden.

Ein Kunde, der historisch interessierte Johann Adam Messerschmidt, stellte kurz darauf fest, daß seine gerade gekauften Nägel in alte Hexenprozeßakten verpackt waren. Er kehrte daraufhin zu dem Händler zurück und kaufte den gesamten noch vorhandenen Aktenstoß auf.

Seine Erben vermachten diese Akten später der Staatsbibliothek Bamberg, wo sich noch heute der ganz überwiegende Teil der Prozeßunterlagen befindet. Ein kleiner Teil der überlieferten Aktenbestände befindet sich im Staatsarchiv Bamberg und im Stadtarchiv Bamberg, insbesondere die meisten Unterlagen zu den Prozessen gegen die Kanzlerfamilie Haan.

Darüber hinaus standen Materialien der Handschriftensammlung in der Cornell University Library in Ithaca, New York zur Verfügung. Diese Unterlagen wurden 1905 von dem Münchener
Antiquariat Emil Hirsch an Georg Lincoln Burr in Ithaca verkauft, mit dessen Nachlaß sie in die dortige Universitätsbibliothek eingingen.

Wie das Münchener Antiquariat in den Besitz dieser Stücke kam, ist nicht bekannt.

Graf von Lamberg benutzte diese Dokumente noch für seine Arbeit aus dem Jahre 1835. Bereits 1883 waren sie aus den Bamberger Beständen verschwunden, da Pius Wittmann nur noch auf die Zitate des früheren Bearbeiters Graf von Lamberg zurückgreifen konnte. Um so wertvoller ist es, daß auch diese Bestände nun, dank der Initiative der Staatsbibliothek Bamberg, als MikrofIlm in Deutschland wieder zugänglich sind.

Das Tagebuch des Zeiler Bürgermeisters Hans Langhans befindet sich im Staatsarchiv Würzburg.

Die Fülle des Materials und die große Anzahl der namentlich überlieferten Opfer machte es unmöglich, jedes Schicksal so zu würdigen, wie es die betroffenen Menschen verdient hätten.

Um den Umfang der Arbeit nicht zu sprengen und den Opfern trotzdem ein 'Mindestmaß an Reverenz zu erweisen, wurde im Anhang eine chronologische Liste aller namentlich zu
ermittelnden Opfer im Hochstift Bamberg angefügt (insgesamt 884 Personen)."

Auch alle weiteren von Dr. Gehm beschriebenen Quellen sollten uns zur Vorbereitung des Vortrages und der Ausstellung ohne großen bürokratischen Aufwand zur Verfügung stehen ...
doch wie und wann wird jetzt ernsthaft über die logistischen Rahmenbedingungen dieses Projekts verhandelt werden?

Mittwoch, 5. März 2008

Das Buch von Dr. Britta Gehm



ist dann doch noch einen Zacken härter, als ich zuerst dachte - und dabei bin ich noch nicht einmal ganz damit fertig.


Trotz der akribischen Aufarbeitung von Dr. Gehm wird schon im Vorwort klar gestellt, dass die aufgefundenen Akten nicht komplett sind, was eine noch größere Opferzahl als die dokumentierten 884 Aktensätze ausweisen, vermuten läßt.

Folgende Fakten sind belegt:

Noch vor der ersten Folter wurden einer Delinquentin entgegen dem ausdrücklichen
Verbot in Art. 56 Carolina und Art. 68 Bambergensis Suggestivfragen gestellt.

Entgegen strengster Anordnung in der BAMBERGENSIS und der CAROLINA wurden in Bamberg auch schwangere Frauen inhaftiert und gefoltert.

Ein Henkersknecht hat zwei inhaftierte Frauen geschwängert und ist mit den beiden Frauen geflohen - was eindeutigt beweist, dass die inhaftierten Frauen auch sexuell gefoltert wurden.

Entgegen der gängigen Folterpraxis, dass ein Delinquent nicht öfters als 3 mal gefoltert werden durfte, wurde dies in Bamberg mit folgendem Trick umgangen: die Folter wurde nicht an einem tag "beendet" sondern nur "unterbrochen", was den Folterknechten somit eine unbegrenzte Folterdauer gewährte.

Das sind also ganz klar definierte und aus den Akten beweisbare Rechtsbrüche - und ich habe erst die Hälfte des Buches gelesen.

Deshalb wird die abschliessende Analyse noch ein paar Tage auf sich warten lassen.

Bemerkenswert ist vielleicht noch folgender Satz von Dr. Gehm im Vorwort: "Die Veröffentlichung der Arbeit wurde durch Druckkostenzuschüsse des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg und des Bürgermeisters der Stadt Bamberg erleichtert. "

Friedrich Spee von Langenfeld (Kritiker der Hexenprozesse und Schriftsteller)

schrieb folgendes über die Chancen der angeklagten Hexenopfer:


Sie (die Verhaftete) kann sich ja niemals,
wie die Gesetze es haben wollten, durch Überstehen
der Tortur reinigen und das ihr einmal angehängte Verbrechen abschütteln.

Es wäre beschämend für die Inquisitoren, eine einmal
gefangene Person so wieder heraus zu lassen.
Wen sie erst einmal gefangen haben, der muß um jeden Preis schuldig sein.

Wenn sie so umkommen muß, ob sie ein Geständnis abgelegt
hat oder nicht, dann möchte ich um der Liebe Gottes willen wissen,
wie hier irgend jemand, er sei noch so unschuldig, soll entrinnen können?

Unglückliche, was hast du gehofft? Warum hast du dich nicht gleich beim ersten Betreten des Kerkers für schuldig erklärt? Törichtes, verblendetes Weib, warum willst du den Tod so viele Male erleiden, wo du es nur einmal Zu tun brauchtest?

Nimm meinen Rat an, erkläre dich noch vor aller Marter für schuldig und stirb.
Entrinnen wirst du doch nicht.

Das ist letzten Endes die unselige Folge des frommen Eifers Deutschlands.



Dienstag, 12. Februar 2008

It´s a beautiful day...

denn heute hat das Projekt MALEFIZ-HAUS eine ganz wichtige Hürde genommen - ich behaupte sogar: zwei wichtige Hürden.

In den vergangenen ca 10 Tagen haben wir in vielen Diskussionen und Modellen eine konkrete Vision entwickelt, wie so eine Ausstellung wirklich aussehen könnte.

Ich möchte mich also vor allem bei den Leuten ganz herzlich bedanken, die hier in meiner Küche sitzen und sich am Telefon oder im WWW stundenlang mit mir über die verschiedenen Aspekte der Ausstellung, des Films, etc unterhalten und mir somit geholfen haben, dieses Projekt zu entwickeln.

Aus einem dieser Meetings hatte sich damals, durch eine ganz banale Beobachtung eines Freundes, der genaue Standort des MALEFIZ HAUSES errechnen lassen - und sonst sind es manchmal Bücher, Links, Fotos und weitere Kontakte die wieder neues Material liefern.

Bitte schickt mir weiter Alles, was Euch zu diesem Thema einfällt.

Trotzdem war gerade mein letzter Aufenthalt in Bamberg ein echter Haupt-Gewinn für dieses Projekt, denn ich habe mehrere wichtige Menschen kennen gelernt, bzw. wieder getroffen, die maßgeblich für die Umsetzung verantwortlich sein könnten.

Mein besonderer Dank gilt Frau Dr. Karin Dengler Schreiber, die mit ihrem gestrigen Artikel ein wichtiges Ausrufezeichen gesetzt hat: erstmals wurde den Lesern des FRÄNKISCHEN TAGS in kurzen Worten mitgeteilt, was da evtl schon bald auf die Stadt Bamberg zu kommt.

Damit ist die öffentliche Diskussion eröffnet - mal sehen, was die die Leserbrief-Seite des FT in den nächsten Wochen so liefern wird. Doch viel wichtiger ist, dass wir nun schon bald in eine konkrete Phase eintreten können - Projektierung, Finanzierung und Marketing einer Ausstellung, die es so nicht gegeben hat.

Es sind noch knapp 200 Tage ...

Mittwoch, 16. Januar 2008

Gute Nachrichten aus Wien

Das ist ein Kupferstich der den Reichshofrat in Wien darstellt.

An genau 15 Sitzungstagen hatte sich das höchste Gericht des heiligen römischen Reiches mit der Inquisitionspraxis im Fall Bamberg auseinanderzusetzen.

Alle Angaben zu den 15 Sitzungstagen wurden aus den Originalakten der reichshofrätlichen Resolutionsprotokolle gewonnen und in einem Buch verarbeitet, das von Frau Dr. Britta Gehm herausgegeben wurde:

Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung

Nach unserer Korrespondenz mit Frau Dr. Eva Ortlieb vom Haus-, Hof- und Staatsarchiv wissen wir jetzt, dass es keine weiteren Akten in Wien gibt, die nicht in diesem Buch abgehandelt werden ...

Donnerstag, 10. Januar 2008

18 Seiten Konzept fertig ...


und auf den Weg gebracht ... Schlussendlich ist dieser Plan mal wieder "generell unmöglich" - "viel zu wenig Zeit" - "blödsinnige Zeitverschwendung", etc. etc.

Kann schon sein, dass es knapp wird - aus eigener Erfahrung kann ich darauf aber nur Eines antworten: wenn es 1987 möglich war, dass wir in 220 Tagen (mehr waren es nicht) eine private Rundfunkstation (Fun Boy Radio 88.5 mHz) mit anfänglich 32 Mitarbeitern und 3 Studios in Bamberg "installiert haben" - dann behaupte ich: es muß möglich sein, diese Aufgabe zu lösen.

Da ich bis jetzt nicht einen Cent verdient habe - und ich im Gegenzug dazu ein paar Tausend Stunden mit dieser "Geschichte" verbracht habe - stellt sich wirklich die Frage, warum ich mir diesen "Schuh anziehe"?

Aber da wir ja noch knappe 9 Monate Zeit haben, wird der Leser dieses Blogs schon noch mitbekommen, warum es - zumindest für mich - im M oment keinen interessanteren Job geben kann, als die verschwundene Geschichte meiner Heimatstadt zu erforschen ...


Eines der letzen technischen Probleme ist für mich seit gestern gelöst, denn APPLE hat endlich seine neuen MAC PRO WORKSTATIONS vorgestellt: damit wird es uns möglich sein die gewünschten Animationen und Kameraflüge um, und in das MALEFIZ HAUS in photorealistischer Qualität (HDTV 1920) zu produzieren.

Der Rechner wird in 2 Wochen geliefert und dann kanns von unserer Seite aus losgehen ...

Bis dahin gibts mal aussnahmsweise kein historisches Bild zum Thema, sondern einen kleinen Einblick in das OPTIMOOD STUDIO - so heisst diese Location hier im Fachjargon ...

... das Konzept wird Bamberg also die nächsten Tage erreichen ...

Mittwoch, 2. Januar 2008

Der 4-Punkte Plan für das Jahr 2008


wird gerade ausgearbeitet - das Grobkonzept steht und da es eine feste Deadline gibt (der Tag des offenen Denkmals findet in diesem Jahr am 14. September statt) wird das gesamte Projekt genau auf dieses Datum ausgerichtet - das ist der definierte Starttermin.


Der 4-Punkte Plan umfasst folgende Maßnahmen


> VORTRAG zum TAG des offenen Denkmals

> Ausstellung zum Thema

> Website

> Dokumentarfilm


Einzelheiten und beteiligte Institutionen werden hier in Kürze bekannt gegeben.

Link zur DEUTSCHEN STIFTUNG DENKMALSCHUTZ:

http://www.tag-des-offenen-denkmals.de/thema